Investitionskredite: Tilgungsaussetzung, Ratenpause & Co. – Wenn’s mal finanziell eng wird

Investitionskredite laufen oft über viele Jahre. Und auch wenn alles gut geplant ist:
Manchmal kommt das Leben dazwischen.
Ein Auftrag platzt, Materialpreise explodieren, es gibt ungeplante Ausfälle oder schlicht Liquiditätsengpässe. Dann stellt sich die Frage:
„Was tun, wenn ich vorübergehend meine Kreditraten nicht stemmen kann?“

In diesem Artikel zeige ich euch:
✅ Welche Möglichkeiten es gibt, wenn ihr temporär in Zahlungsschwierigkeiten geratet,
✅ Wie ihr Tilgungsaussetzungen oder Ratenpausen beantragt,
✅ Was ihr besser frühzeitig mit der Bank besprecht – und was ihr vermeiden solltet.


1. Warum das Thema alle betrifft

📌 Auch wirtschaftlich gesunde Unternehmen können zeitweise in finanzielle Engpässe geraten:

  • Unerwartete Kosten
  • Umsatzrückgang
  • Verzögerte Zahlungen von Kunden
  • Saisonale Schwankungen
  • Umstrukturierungen oder Investitionsüberschneidungen

Das ist kein Beinbruch – wenn ihr rechtzeitig handelt. Die meisten Banken sind gesprächsbereit, wenn ihr proaktiv kommuniziert.


2. Option 1: Tilgungsaussetzung / Tilgungspause

👉 Ihr zahlt in einem vereinbarten Zeitraum nur die Zinsen, nicht die Tilgung.
Das reduziert eure monatliche Belastung deutlich.

🔹 Typische Anwendungsfälle:

  • Vorübergehende Liquiditätsprobleme
  • Projektverzögerungen
  • Auftragslücken
  • Sanierungsmaßnahmen

🔹 Wie funktioniert’s?

  • Antrag bei der Bank stellen
  • Dauer: meist 3–12 Monate
  • Zinsen laufen weiter
  • Die ausgesetzte Tilgung wird hinten drangehängt oder über die Restlaufzeit verteilt

💡 Tipp: Viele Förderkredite (z. B. KfW) enthalten standardmäßig tilgungsfreie Anlaufjahre – prüft das gleich zu Beginn!


3. Option 2: Ratenpause / Stundung

👉 Ihr zahlt weder Zinsen noch Tilgung für einen kurzen Zeitraum.
Das ist eine echte „Vollbremse“ – wird aber seltener bewilligt.

🔹 Typische Anwendungsfälle:

  • Massive Umsatzrückgänge (z. B. durch Corona, Elementarschäden)
  • Vorübergehende Betriebsschließung
  • Liquiditätsstillstand (z. B. durch Insolvenz eines Großkunden)

🔹 Was ist zu beachten?

  • Antrag unbedingt vor Zahlungsausfall stellen
  • Bank prüft euren Liquiditätsstatus
  • Dauer meist begrenzt auf 1–3 Monate
  • Entweder Rückzahlung später oder Verlängerung der Laufzeit

📌 Achtung:
Ratenpausen sind selten kostenlos – viele Banken verlangen dafür eine Bearbeitungsgebühr oder Zinsaufschläge.


4. Option 3: Laufzeitverlängerung

👉 Ihr verlängert die Gesamtlaufzeit eures Kredits – dadurch sinken die monatlichen Raten dauerhaft.

🔹 Vorteil:

✔ Nachhaltige Entlastung eurer Liquidität
✔ Kein Zahlungsausfall
✔ Neue Planungssicherheit

🔹 Nachteil:

❌ Ihr zahlt über die Jahre mehr Zinsen
❌ Die Bank prüft eure Bonität neu

💡 Tipp: Besonders sinnvoll bei Investitionen, die länger wirtschaftlich nutzbar sind als ursprünglich kalkuliert (z. B. Gebäude, Maschinen).


5. Option 4: Umschuldung

👉 Ihr löst euren bestehenden Kredit durch einen neuen ab – zu besseren oder passenden Konditionen.

Das lohnt sich z. B. wenn:

  • Zinsen gesunken sind
  • Ihr neue Sicherheiten habt
  • Ihr mit der bisherigen Bank keine Lösung findet
  • Ihr Laufzeit & Raten anpassen wollt

📌 Umschuldung ist ein strategisches Mittel, kein Notnagel – kann euch aber in angespannten Phasen finanziell entlasten.


6. Wie ihr richtig mit der Bank kommuniziert

Frühzeitig melden – nicht erst bei Mahnungen oder Rücklastschriften
✅ Zahlen offenlegen (BWA, Liquiditätsplanung)
✅ Konkrete Lösung vorschlagen (z. B. „Wir möchten 6 Monate tilgungsfrei“ statt „Wir können nicht zahlen“)
✅ Gemeinsam mit Steuerberater oder Finanzcoach auftreten
✅ Alles schriftlich bestätigen lassen

💡 Wichtig: Wer ehrlich und transparent auftritt, signalisiert Verantwortung – das wirkt besser als abtauchen oder Ausreden.


7. Häufige Fehler – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu spät reagieren
→ Je später ihr anfragt, desto teurer oder unmöglicher wird die Lösung

🚫 2. Nichts begründen
→ Ohne nachvollziehbare Gründe gibt’s selten Zugeständnisse

🚫 3. Mehrere Kredite gleichzeitig „stilllegen“ wollen
→ Lieber gezielt einen Kredit anpassen – nicht alles auf einmal

🚫 4. Ohne Tilgungsplan arbeiten
→ Wenn ihr keine neue Struktur anbieten könnt, fehlt der Bank das Vertrauen

🚫 5. Förderkredite ohne Absprache „pausieren“
→ Hier gelten oft andere Regeln – z. B. bei der KfW oder LfA Bayern → immer vorher klären


Wenn’s eng wird – Ruhe bewahren und clever handeln

📌 Ein Liquiditätsengpass ist noch kein Drama – solange ihr offen, strukturiert und frühzeitig reagiert.

✅ Das Wichtigste:
✔ Tilgungspause oder Ratenstundung ist möglich – aber kein Automatismus
✔ Banken reagieren positiv auf aktive Kommunikation
✔ Je klarer eure Zahlen, desto besser eure Chancen
✔ Auch Umschuldung oder Laufzeitverlängerung kann helfen
✔ Förderkredite haben oft eigene Regelwerke – hier besonders aufpassen

💬 Habt ihr schon mal eine Tilgungspause genutzt? Oder steht ihr vor der Frage, wie ihr mit einer schwierigen Phase umgehen könnt? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe gern weiter.

 

Investitionskredite: So funktioniert der Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG) – und wie ihr damit Steuern spart

Hallo zusammen, ein Investitionskredit hilft euch, euer Vorhaben zu finanzieren – klar. Aber wusstet ihr, dass ihr schon vor der eigentlichen Investition Steuern sparen könnt?

Der Schlüssel dafür heißt: Investitionsabzugsbetrag (IAB) nach § 7g EStG.
Er ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein echter Steuervorteil – und oft der perfekte Begleiter zum Investitionskredit.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was der Investitionsabzugsbetrag ist und wie er funktioniert,
✅ Wer ihn nutzen darf und für welche Anschaffungen,
✅ Wie ihr ihn mit eurem Investitionskredit kombiniert – und was ihr unbedingt beachten solltet.


1. Was ist der Investitionsabzugsbetrag (IAB)?

📌 Der Investitionsabzugsbetrag ist eine steuerliche Regelung, mit der ihr bis zu 50 % der geplanten Investitionskosten bereits vor dem Kauf als Betriebsausgabe absetzen könnt.

👉 Ihr senkt dadurch euren Gewinn vorab – und spart sofort Steuern.

💡 Klingt paradox? Ist aber clever: Ihr investiert zwar (noch) nicht, tut aber so – und bekommt heute schon einen Steuervorteil für morgen.


2. Wer darf den IAB nutzen?

Kleine und mittlere Betriebe (KMU) mit folgenden Voraussetzungen:

  • Betriebsvermögen unter 235.000 € (bei Bilanzierenden)
  • Gewinn unter 200.000 € (bei Einnahmen-Überschuss-Rechnern)
  • Keine Großunternehmen oder Kapitalgesellschaften mit zu hohem Vermögen
  • Investition erfolgt innerhalb von 3 Jahren

💡 Tipp: Auch Einzelunternehmen, Freiberufler, GbRs, UGs und kleine GmbHs (je nach Vermögen) können den IAB nutzen.


3. Für welche Investitionen gilt der IAB?

Der IAB gilt für geplante Investitionen in abnutzbare, bewegliche Wirtschaftsgüter, die im Anlagevermögen landen.

✅ Beispiele:

  • Maschinen
  • Fahrzeuge (z. B. Lieferwagen, Firmen-PKW)
  • Computer, Server
  • Werkzeuge
  • Produktionsanlagen
  • langlebige Büroeinrichtung
  • größere Geräte (z. B. Küchen bei Gastro)

Nicht förderfähig:

  • Software-Abos
  • Grundstücke / Gebäude
  • Verbrauchsgüter
  • Leasingobjekte

💡 Wichtig: Das Wirtschaftsgut muss mind. 1 Jahr im Betrieb genutzt werden – sonst droht Nachversteuerung.


4. Wie funktioniert das Ganze in der Praxis?

Hier ein Beispiel:

🧾 Ihr plant, im nächsten Jahr eine Maschine für 40.000 € zu kaufen.
➡ Ihr könnt in diesem Jahr bereits bis zu 20.000 € als Betriebsausgabe ansetzen.

Das reduziert euren steuerpflichtigen Gewinn jetzt – obwohl ihr die Maschine erst später kauft.

Ergebnis:
→ Weniger Steuerlast im aktuellen Jahr
→ Günstigerer Liquiditätsstart für die tatsächliche Investition

💡 Tipp: Das ist besonders hilfreich, wenn ihr z. B. einen starken Jahresgewinn habt – und diesen reduzieren wollt, um keine hohe Steuerzahlung auszulösen.


5. Wie wird der IAB steuerlich gebucht?

📌 Der IAB ist ein nicht abnutzbares Passivkonto auf der Bilanz bzw. eine „gedankliche Rücklage“.
Ihr setzt ihn als Betriebsausgabe an – und löst ihn später bei tatsächlicher Investition wieder auf.

Beim Kauf des Wirtschaftsguts erfolgt dann:

  • Die tatsächliche Anschaffung
  • Die Auflösung des IAB
  • Gleichzeitig: reguläre Abschreibung beginnt

💡 Sonderregel: Zusätzlich zur Abschreibung könnt ihr beim Kauf noch eine Sonderabschreibung von bis zu 20 % nutzen (§ 7g Abs. 5 EStG).


6. IAB + Investitionskredit: Passt das zusammen?

Ja – und wie!
Der IAB ist unabhängig von der Art der Finanzierung.

👉 Das heißt:
Ihr könnt die Investition über einen Kredit finanzieren – und trotzdem vorher den IAB nutzen.

Vorteile:

  • Steuerersparnis schon vor der Anschaffung
  • Kreditrate beginnt erst später
  • Kombination mit KfW- oder Förderkrediten möglich

💡 Wichtig: Die Investition muss im Zeitrahmen erfolgen – also innerhalb von 3 Jahren, sonst wird der IAB rückgängig gemacht und nachversteuert.


7. Was passiert, wenn ihr die Investition doch nicht tätigt?

Dann muss der IAB rückwirkend aufgelöst werden – inkl. Zinsen und Steueraufschlag. Das kann teuer werden.
👉 Deshalb: IAB nur bilden, wenn ihr wirklich investieren wollt – oder zumindest sehr sicher seid.


8. Häufige Fehler beim IAB – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu hoher Betrag angesetzt
→ Nur bis zu 50 % der voraussichtlichen Nettoanschaffungskosten möglich

🚫 2. Frist überschritten
→ Nach 3 Jahren kein Kauf = Rückabwicklung mit Steuernachzahlung

🚫 3. Falsches Wirtschaftsgut angegeben oder geändert
→ Muss konkret benannt sein (z. B. „CNC-Fräse“, nicht nur „Maschine“)

🚫 4. Kombination mit Leasing statt Kauf
→ Leasingobjekte sind nicht IAB-fähig, da kein Eigentum entsteht

🚫 5. Nicht mit Steuerberater abgestimmt
→ IAB ist ein steuerliches Instrument – hier bitte nix „Pi mal Daumen“


Mit dem Investitionsabzugsbetrag clever Steuern sparen – auch bei Kreditfinanzierung

📌 Der IAB ist ein echter Geheimtipp für Unternehmer, die investieren wollen – aber sich die Steuerersparnis schon vorher sichern möchten.

✅ Auf einen Blick:
✔ Bis zu 50 % der geplanten Investition sofort absetzen
✔ Investition innerhalb von 3 Jahren tätigen
✔ Kombination mit Kredit möglich
✔ Perfekt für Gewinnplanung & Steueroptimierung
✔ Sonderabschreibung zusätzlich möglich

💡 Tipp: Sprecht frühzeitig mit eurem Steuerberater – und plant Investition und Finanzierung als gemeinsames Paket. So holt ihr das Maximum raus.

💬 Habt ihr den IAB schon mal genutzt? Oder überlegt ihr, ihn in Kombination mit einem Kredit einzusetzen? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe euch gern bei der Einschätzung!

 

Investitionskredite: Anschlussfinanzierung rechtzeitig planen – so vermeidet ihr böse Überraschungen

Egal ob ihr eine Maschine, eine Immobilie oder ein digitales Projekt mit einem Investitionskredit finanziert: Irgendwann läuft die Zinsbindung aus – und dann braucht ihr eine Anschlussfinanzierung.

Viele Unternehmer schieben dieses Thema gerne vor sich her – nach dem Motto „Kümmern wir uns, wenn’s soweit ist“. Doch genau das kann teuer werden. Wer nicht vorbereitet ist, zahlt oft höhere Zinsen, verliert Verhandlungsspielraum – oder gerät sogar in einen Liquiditätsengpass.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was eine Anschlussfinanzierung überhaupt ist,
✅ Welche Optionen ihr habt,
✅ Wie ihr euch optimal vorbereitet – und wann der richtige Zeitpunkt ist, aktiv zu werden.


1. Was ist eine Anschlussfinanzierung?

📌 Eine Anschlussfinanzierung ist die Fortsetzung eurer Kreditrückzahlung, nachdem die Zinsbindung eures bisherigen Investitionskredits abgelaufen ist.

Der Kredit selbst ist meist noch nicht vollständig getilgt, aber der ursprünglich vereinbarte Zinssatz endet – und ihr braucht eine neue Vereinbarung für die Restschuld.

💡 Ohne Anschlussfinanzierung bleibt euch nur eins: den Kredit komplett zurückzahlen (was selten realistisch ist).


2. Wann ist eine Anschlussfinanzierung nötig?

In der Regel:

  • Nach Ablauf der Zinsbindung (z. B. 5, 10 oder 15 Jahre)
  • Wenn ihr vorher nicht den kompletten Kredit getilgt habt
  • Bei Förderkrediten mit fester Zinslaufzeit (z. B. KfW, L-Bank)

📌 Wichtig: Bei klassischen Investitionskrediten ist die Laufzeit häufig länger als die Zinsbindung – und dann wird eine neue Finanzierungsrunde fällig.


3. Welche Möglichkeiten habt ihr?

1. Prolongation bei der bisherigen Bank

→ Ihr verlängert den Kredit mit neuen Konditionen bei derselben Bank

Vorteile:
✔ Einfach, schnell, weniger Aufwand
✔ Kein Wechsel nötig

Nachteile:
❌ Meist wenig Spielraum bei den Konditionen
❌ Kein Wettbewerb, daher oft schlechtere Zinsen


2. Umschuldung zu einer anderen Bank

→ Ihr löst den bestehenden Kredit ab und schließt bei einer neuen Bank eine neue Finanzierung ab (inkl. Ablöse der Restschuld)

Vorteile:
✔ Günstigere Zinsen durch Bankwechsel möglich
✔ Besseres Angebot durch Wettbewerb
✔ Chance auf bessere Tilgungsbedingungen

Nachteile:
❌ Mehr Aufwand, neue Bonitätsprüfung
❌ Eventuell neue Sicherheiten notwendig
❌ Bei Gewerbeimmobilien: evtl. Notarkosten für Grundschuldübertragung


3. Vollständige Rückzahlung

→ Wenn ihr genügend Rücklagen habt oder z. B. durch Verkauf, Eigenkapital oder Gewinn einen Schlussstrich ziehen wollt

Vorteile:
✔ Kreditfrei, keine Zinslast mehr
✔ Mehr Liquidität und Bonität

Nachteile:
❌ Liquidität wird stark belastet
❌ Kann strategisch unklug sein, wenn Kapital anderweitig gebraucht wird


4. Wann solltet ihr euch um die Anschlussfinanzierung kümmern?

📌 Frühzeitig! Idealerweise 12 bis 18 Monate vor Ablauf der Zinsbindung.

So habt ihr genug Zeit, um:

  • Angebote zu vergleichen
  • Fördermöglichkeiten zu prüfen
  • Sicherheiten neu zu strukturieren
  • ggf. einen Bankwechsel zu organisieren

💡 Tipp: Einige Banken bieten sogenannte Forward-Darlehen – damit könnt ihr euch heutige Zinsen für die Zukunft sichern.


5. Was ist ein Forward-Darlehen?

Ein Forward-Darlehen ist eine Art „Kredit in der Zukunft“ – mit heute festgelegten Zinsen.

Vorteile:

  • Planungssicherheit bei steigenden Zinsen
  • Abschluss bis zu 60 Monate im Voraus möglich

Aber:

  • Bei fallenden Zinsen zahlt ihr ggf. drauf
  • Es gibt meist einen Zinsaufschlag je Monat Vorlaufzeit

💡 Tipp: Ideal für Unternehmer, die steigende Zinsen erwarten – aber trotzdem sicher kalkulieren wollen.


6. Worauf solltet ihr bei der Anschlussfinanzierung achten?

🔍 1. Höhe der Restschuld prüfen

→ Wie viel ist noch offen? Wie sieht euer Tilgungsplan aus?

🔍 2. Marktvergleich einholen

→ Nicht nur bei eurer bisherigen Bank anfragen – holt Vergleichsangebote ein!

🔍 3. Tilgungsstrategie überdenken

→ Passt die bisherige Rate noch zu eurer Liquidität? Sondertilgungen sinnvoll?

🔍 4. Sicherheiten aktualisieren

→ Gibt es neue Vermögenswerte? Alte Sicherheiten, die rausfallen? Alles prüfen.

🔍 5. Steuerliche Auswirkungen prüfen

→ Vorzeitige Ablösungen, Sondertilgungen oder Umschuldungen können steuerlich relevant sein – fragt euren Steuerberater.


7. Häufige Fehler bei der Anschlussfinanzierung – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu spät angefangen
→ Wenig Auswahl, Zeitdruck = schlechte Konditionen

🚫 2. Nur bei der alten Bank angefragt
→ Keine Markttransparenz, keine Verhandlungsbasis

🚫 3. Keine Tilgungsanpassung gemacht
→ Alte Raten passen oft nicht mehr zur neuen Unternehmenssituation

🚫 4. Forward-Darlehen ohne Zinsanalyse abgeschlossen
→ Kann teuer werden, wenn die Zinsen entgegen der Erwartung fallen

🚫 5. Sicherheiten ungeprüft übernommen
→ Neue Bewertung kann Spielraum bringen – z. B. durch gestiegene Immobilienwerte


8. Fazit: Anschlussfinanzierung ist kein notwendiges Übel – sondern eine Chance

📌 Wer sich rechtzeitig mit der Anschlussfinanzierung beschäftigt, kann nicht nur Geld sparen – sondern auch seine Finanzierung optimieren und strategisch anpassen.

✅ Das Wichtigste:
✔ Mindestens 12 Monate vorher aktiv werden
✔ Angebote vergleichen – nicht nur bei der alten Bank
✔ Tilgung, Sicherheiten & Laufzeit neu prüfen
✔ Forward-Darlehen nur mit Zinsprognose
✔ Beratung (z. B. durch Steuerberater oder Finanzierungsexperten) nutzen

💬 Wie geht ihr mit dem Thema Anschlussfinanzierung um? Wart ihr schon mal in der Situation – oder steht sie bald an? Schreibt’s mir gern in die Kommentare!

 

Investitionskredite: Zinsbindung clever wählen – kurz, lang oder flexibel?

Einer der wichtigsten, aber oft unterschätzten Punkte bei Investitionskrediten ist die Zinsbindung.
Also die Frage:
„Wie lange soll mein Zinssatz festgeschrieben sein?“

Gerade in Zeiten schwankender Zinsen kann diese Entscheidung mehrere Tausend Euro Unterschied machen – im Guten wie im Schlechten. Und sie hat nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern auch strategische.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was Zinsbindung bedeutet und welche Varianten es gibt,
✅ Wie ihr die richtige Laufzeit wählt – je nach Situation,
✅ Und wann Flexibilität wichtiger ist als ein minimaler Zins.


1. Was bedeutet Zinsbindung überhaupt?

📌 Bei Investitionskrediten spricht man von „Zinsbindung“, wenn der vereinbarte Zinssatz für eine bestimmte Zeit festgeschrieben ist – unabhängig von der Entwicklung am Markt.

Beispiel:
Ihr schließt einen Kredit mit 10 Jahren Laufzeit und 5 Jahren Zinsbindung ab →
In den ersten 5 Jahren bleibt euer Zinssatz unverändert, danach wird er neu verhandelt oder angepasst.

💡 Wichtig:
Die Zinsbindung ist nicht immer gleich Laufzeit!
→ Es gibt Kredite mit 10 Jahren Laufzeit und 5 Jahren Zinsbindung – das bedeutet: Nach Ablauf der Bindung wird eine Anschlussfinanzierung fällig.


2. Welche Zinsbindungsfristen gibt es?

Die gängigsten Varianten:

ZinsbindungTypische LaufzeitVorteilNachteil
Kurz (1–3 Jahre)3–5 JahreGünstiger StartzinsRisiko bei steigenden Zinsen
Mittel (5–10 J.)5–15 JahreSicherheit bei überschaubarer DauerEingeschränkte Flexibilität
Lang (10–20 J.)10–30 JahrePlanungssicherheit über JahrzehnteHöherer Zins zu Beginn
VariabelunbegrenztFlexibel, Zins kann sinkenUnsicherheit bei steigenden Zinsen

3. Wann lohnt sich eine kurze Zinsbindung?

✅ Wenn ihr davon ausgeht, dass Zinsen fallen oder stabil bleiben
✅ Wenn ihr den Kredit bald komplett zurückzahlen wollt
✅ Wenn ihr sehr flexibel bleiben möchtet (z. B. wegen anstehendem Verkauf, Umschuldung, Förderwechsel)

📌 Achtung:
Falls die Zinsen steigen, seid ihr nach Ablauf der Bindung dem Markt ausgeliefert – dann kann’s teuer werden.

💡 Tipp: Kurze Bindung = gut bei sicherer Anschlussfinanzierung oder hohem Rückzahlungspotenzial


4. Wann lohnt sich eine lange Zinsbindung?

✅ Wenn ihr langfristig kalkulieren wollt oder müsst (z. B. bei Immobilien, Großprojekten)
✅ Wenn ihr ein niedriges Zinsniveau sichern wollt
✅ Wenn ihr euch vor steigenden Zinsen schützen möchtet
✅ Wenn euer Cashflow eher knapp kalkuliert ist

📌 Vorteil:
Ihr habt absolute Sicherheit über Jahre hinweg.
📌 Nachteil:
Ihr zahlt unter Umständen zu Beginn einen leicht höheren Zinssatz – bezahlt aber für Planungssicherheit.

💡 Tipp: Ideal für risikoaverse Unternehmer oder Projekte mit niedriger Eigenkapitaldecke.


5. Was passiert nach Ablauf der Zinsbindung?

Dann stehen euch drei Möglichkeiten offen:

🔄 1. Prolongation

→ Die Bank macht euch ein neues Zinsangebot für die Restlaufzeit
→ Ihr akzeptiert – oder verhandelt neu

💼 2. Umschuldung bei einer anderen Bank

→ Ihr nehmt ein neues Darlehen auf, mit besseren Konditionen
→ Vorteil: Wettbewerb nutzen – aber mit Aufwand verbunden

💰 3. Kompletttilgung

→ Ihr löst den Kredit vollständig ab – z. B. bei Verkauf, Rücklage, Ersatzfinanzierung

💡 Tipp: Setzt euch spätestens 6–12 Monate vor Ablauf der Bindung mit der Anschlussfinanzierung auseinander!


6. Was ist mit variablen Zinsen – macht das Sinn?

Ein Kredit mit variablem Zinssatz ist nicht gebunden – er passt sich regelmäßig (z. B. alle 3 Monate) an den Markt an.

✅ Vorteil: Ihr profitiert sofort von sinkenden Zinsen
❗ Nachteil: Risiko bei steigenden Zinsen – und keine Planungssicherheit

📌 Empfehlung:
Variable Kredite eignen sich für Unternehmen mit hohem Cashflow, kurzen Laufzeiten oder als Zwischenfinanzierung.


7. Häufige Fehler bei der Zinsbindung – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zinsbindung = Kreditlaufzeit verwechseln
→ Folge: Überraschung bei Anschlussfinanzierung

🚫 2. Lange Bindung „auf Verdacht“, obwohl Rückzahlung geplant ist
→ Teure Vorfälligkeitsentschädigung, wenn ihr vorher raus wollt

🚫 3. Zu kurze Bindung bei engen Margen
→ Wenn Zinsen steigen, droht Liquiditätsengpass

🚫 4. Anschlussfinanzierung zu spät vorbereitet
→ Dann entscheidet nicht ihr – sondern die Bank

🚫 5. Keine Alternativen einholen
→ Die erste Offerte ist selten die beste!


Die passende Zinsbindung ist Strategie – kein Zufall

📌 Die Zinsbindung ist mehr als nur ein Zahlenspiel. Sie entscheidet über Sicherheit, Flexibilität – und eure finanzielle Stabilität in den kommenden Jahren.

✅ Das Wichtigste in Kürze:
✔ Kurze Zinsbindung = mehr Flexibilität, aber mehr Risiko
✔ Lange Zinsbindung = höhere Sicherheit, dafür etwas teurer
✔ Variable Zinsen = nur für erfahrene oder kurzfristige Vorhaben
✔ Immer frühzeitig Anschlussfinanzierung planen
✔ Bei größeren Summen lohnt sich unabhängige Beratung

💬 Wie habt ihr eure Zinsbindung gewählt – und würdet ihr es wieder so machen? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich freue mich auf eure Erfahrungen und Fragen!

 

Investitionskredite: Was bedeutet „Förderfähigkeit“ – und wie nutzt ihr sie richtig?

Hallo zusammen,

Habt ihr schon mal gehört:
„Diese Maßnahme ist förderfähig“ – und euch gefragt, was das eigentlich heißt?

Viele Investitionsvorhaben lassen sich über Förderkredite oder Zuschüsse finanzieren. Doch nicht jede Anschaffung, jeder Umbau oder jedes Projekt erfüllt automatisch die Kriterien. Es gibt genaue Regeln – und wer sie kennt, kann viel Geld sparen.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was „förderfähig“ wirklich bedeutet,
✅ Welche Investitionen darunterfallen – und welche nicht,
✅ Wie ihr den Antrag richtig stellt und typische Fehler vermeidet.


1. Was bedeutet „förderfähig“?

📌 Der Begriff „förderfähig“ heißt:
Eine Investition erfüllt die Bedingungen eines bestimmten Förderprogramms – z. B. der KfW, der Landesförderbanken oder der EU.

Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, könnt ihr den Kredit oder Zuschuss überhaupt beantragen.

💡 Es geht also nicht nur darum, ob eine Bank euch grundsätzlich Geld leiht – sondern ob euer Vorhaben auch inhaltlich ins Programm passt.


2. Welche Investitionen sind typischerweise förderfähig?

Hier eine Übersicht über die häufigsten Kategorien:


1. Investitionen in Energieeffizienz und Umwelt

  • Austausch alter Maschinen durch energieeffiziente Modelle
  • Gebäudesanierung (Wärmedämmung, neue Heizsysteme)
  • Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen
  • E-Mobilität, Ladeinfrastruktur

📌 Förderprogramme:

  • KfW-Umweltprogramm
  • KfW-Energieeffizienzprogramm
  • BEG – Bundesförderung für effiziente Gebäude

2. Digitalisierung und IT-Infrastruktur

  • Anschaffung von Servern, Cloudlösungen, Software
  • Einführung von ERP- oder CRM-Systemen
  • Automatisierung von Prozessen
  • Cybersecurity-Maßnahmen

📌 Förderprogramme:

  • Digital Jetzt (BMWK)
  • go-digital (BAFA)
  • Landesprogramme (z. B. Digitalbonus Bayern)

3. Gründung, Nachfolge, Unternehmensausbau

  • Erstausstattung
  • Übernahme eines Unternehmens
  • Ausbau von Produktions- oder Büroflächen
  • Anschaffung von Maschinen, Fahrzeugen, Ausstattung

📌 Förderprogramme:

  • KfW-StartGeld
  • ERP-Gründerkredit
  • regionale Gründungsförderungen

4. Forschung & Entwicklung / Innovation

  • Prototypentwicklung
  • Markteinführung innovativer Produkte
  • Prozessinnovation in Produktion oder Logistik

📌 Förderprogramme:

  • ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand)
  • InvestEU
  • Landesbezogene Innovationszuschüsse

3. Was ist nicht förderfähig?

❌ Nicht alles, was Geld kostet, kann gefördert werden. Häufige Ausschlussgründe:

  • Betriebsmittel (Miete, Gehälter, Material, Werbung etc.)
  • Anschaffungen ohne dauerhaften Unternehmenswert
  • Investitionen, die bereits begonnen wurden (wichtig!)
  • Luxusausgaben oder reine Prestigeprojekte
  • Vorhaben außerhalb Deutschlands (bei nationalen Programmen)

💡 Wichtig: Die Investition muss einen nachvollziehbaren betriebswirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Nutzen bringen – z. B. Umwelt, Beschäftigung, Digitalisierung, Innovation.


4. Wie erkennt ihr, ob euer Projekt förderfähig ist?

✅ Schritt-für-Schritt:

  1. Konkrete Investition formulieren
    → Was genau wollt ihr anschaffen oder umsetzen?
  2. Ziel des Vorhabens klar benennen
    → Z. B. Effizienzsteigerung, Digitalisierung, Energieeinsparung, Umsatzsteigerung
  3. In Förderprogramme einlesen (oder Beratung suchen)
    → z. B. auf den Seiten von KfW, BAFA, Landesförderinstituten
  4. Förderbedingungen prüfen:
    • Passt die Branche?
    • Passt der Unternehmenssitz?
    • Passt der Zeitplan (vor Vorhabensbeginn)?
    • Passt die Maßnahme inhaltlich?

💡 Tipp: Viele Förderprogramme bieten Checklisten oder Förderlotsen – nutzen!


5. Typische Fehler bei der Förderfähigkeit – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu spät beantragt
→ Der Förderantrag muss vor Abschluss von Verträgen oder Baubeginn gestellt werden!

🚫 2. Maßnahme falsch beschrieben
→ Wenn ihr z. B. einfach nur „neue Software“ schreibt, ohne Nutzen zu begründen, wird das abgelehnt.

🚫 3. Falsches Programm gewählt
→ Manche Förderungen sind branchenspezifisch oder nur für bestimmte Unternehmensgrößen gedacht.

🚫 4. Kombination mit anderen Förderungen ohne Genehmigung
→ Nicht alle Fördermittel dürfen „gestapelt“ werden – vorher prüfen!

🚫 5. Fehlende Unterlagen oder Nachweise
→ Ohne genaue Zahlen, Pläne oder Angebote gibt’s keine Zusage.


Förderfähigkeit erkennen – und clever nutzen

📌 Wer die Förderfähigkeit richtig einschätzt, kann seine Investition deutlich günstiger gestalten – oder überhaupt erst ermöglichen.

✅ Das Wichtigste:
✔ Förderfähig = inhaltlich passend zum Programm
✔ Frühzeitig informieren – und beantragen vor Projektstart
✔ Projekte klar beschreiben, Nutzen darlegen
✔ Hilfe holen bei Kammern, Förderberatern oder Förderbanken

💡 Tipp: Förderfähigkeit ist kein Zufall – sondern eine Frage von Vorbereitung und Strategie.

💬 Frage an euch: Habt ihr schon mal Fördermittel beantragt? Oder steht ihr vor einem Projekt und seid unsicher, ob es förderfähig ist? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe euch gern weiter!

 

Investitionskredite: Leasing oder Kredit – was ist besser für eure Anschaffung?

Wer investiert, steht irgendwann vor der Frage:
„Soll ich die Maschine (oder das Fahrzeug, die Software, die Anlage…) lieber kaufen mit einem Kredit – oder doch leasen?“

Beides hat seine Vor- und Nachteile – und manchmal ist Leasing gar nicht so teuer, wie es auf den ersten Blick wirkt. Man muss nur wissen, wann was besser passt.

In diesem Artikel zeige ich euch:
✅ Was die Unterschiede zwischen Kreditfinanzierung und Leasing sind,
✅ Welche Variante sich für welches Vorhaben lohnt,
✅ Worauf ihr steuerlich und vertraglich achten solltet.


1. Kredit vs. Leasing – die grundlegenden Unterschiede

MerkmalInvestitionskreditLeasing
EigentumGeht in euer Eigentum überBleibt Eigentum des Leasinggebers
BilanzierungAktivierung in eurer BilanzJe nach Modell evtl. bilanzneutral
LaufzeitFlexibel verhandelbarFeste Laufzeit
Rückgabe/VerkaufNach Tilgung gehört es euchAm Ende Rückgabe oder Kaufoption
Wartung/ServiceIhr seid verantwortlichKann im Vertrag enthalten sein
Steuerliche WirkungAbschreibung möglichLeasingraten sind sofort absetzbar
EigenkapitalbedarfEigenanteil oft nötigGering oder gar nicht

💡 Kurz gesagt:
Kredit = Eigentum & Abschreibung
Leasing = Flexibilität & Bilanzschonung


2. Wann lohnt sich ein Investitionskredit?

Sinnvoll bei:

  • Langlebigen Investitionen (z. B. Maschinen, Hallen, IT-Infrastruktur)
  • Eigenkapital vorhanden oder Förderkredite verfügbar
  • Planung auf lange Sicht
  • Wunsch nach Eigentum und Wiederverkaufswert

📌 Vorteile:
✔ Niedrige Zinsen möglich (v. a. bei Förderkrediten)
✔ Am Ende gehört das Gut euch
✔ Abschreibung und Zinsabzug senken Steuerlast
✔ Gestaltungsfreiheit (Umbauten, Reparaturen etc.)

📌 Nachteile:
❌ Höherer Kapitalbedarf
❌ Tilgung belastet Liquidität stärker
❌ Bei Technologiewandel besteht Investitionsrisiko

💡 Tipp: Wenn ihr langfristig plant und die Investition dauerhaft im Betrieb bleiben soll, ist ein Kredit oft die bessere Wahl.


3. Wann lohnt sich Leasing?

Sinnvoll bei:

  • Technisch schnell veraltender Ausstattung (z. B. EDV, Fahrzeuge)
  • Geringem Eigenkapital
  • Wunsch nach flexibler Vertragsgestaltung (mit Wartung, Rückgabe etc.)
  • Fokus auf Liquidität & Planbarkeit

📌 Vorteile:
✔ Leasingraten sind sofort vollständig absetzbar
✔ Keine Aktivierung in der Bilanz (operatives Leasing)
✔ Kein Eigenkapital nötig
✔ Moderne Ausstattung trotz geringer Liquidität
✔ Wartung/Versicherung oft enthalten

📌 Nachteile:
❌ Am Ende gehört das Gut nicht euch (außer bei Kaufoption)
❌ Langfristig teurer als Kredit
❌ Kündigung während der Laufzeit meist ausgeschlossen

💡 Tipp: Leasing eignet sich super, wenn ihr auf dem aktuellen Stand bleiben wollt – z. B. bei Maschinen, die schnell durch neue Technik ersetzt werden.


4. Sonderform: Mietkauf als „Mittelweg“

🟡 Was ist Mietkauf?
→ Ihr zahlt Raten ähnlich wie beim Leasing – aber das Objekt geht am Ende der Laufzeit automatisch in euer Eigentum über.

✅ Vorteile:
✔ Steuerlich wie Kauf → Abschreibung möglich
✔ Kein großer Anfangsaufwand
✔ Planungssicherheit
✔ Kein Ballonbetrag am Ende

💡 Tipp: Besonders für kleinere Betriebe attraktiv, die Eigentum anstreben, aber keine große Einmalzahlung leisten können.


5. Steuerliche Unterschiede im Detail

🔷 Kredit:

  • Anlagevermögen wird aktiviert
  • Abschreibung über die Nutzungsdauer
  • Zinsen sind Betriebsausgaben
  • Tilgung nicht abzugsfähig

🔷 Leasing (operativ):

  • Leasingrate komplett abzugsfähig
  • Keine Aktivierung in der Bilanz
  • Keine Abschreibung – Leasinggeber schreibt ab
  • Ideal zur Bilanzverkürzung (wichtig für Kreditwürdigkeit!)

💡 Achtung: Finanzierungsleasing kann je nach Ausgestaltung doch bilanzierungspflichtig sein – das hängt von Laufzeit, Kaufoption und Ratenhöhe ab.


6. Was sagen Banken & Förderstellen dazu?

📌 Banken sehen Leasing oft neutral – weil es das Unternehmen liquide hält
📌 Förderprogramme gelten meist nur für Kauf & Investition, nicht für Leasing
📌 Bilanzkennzahlen können durch Leasing besser aussehen → Vorteil bei Kreditverhandlungen

💡 Kombination möglich:
Ein Teil kann geleast, der andere über Kredit finanziert werden – z. B. Maschinen kaufen, Zubehör leasen.


7. Leasing oder Kredit? Es kommt auf euer Ziel an.

📌 Es gibt kein besser oder schlechter – sondern nur: Was passt besser zu euch und eurer Investition?

Kredit, wenn ihr…
✔ Eigentum wollt
✔ Förderprogramme nutzen könnt
✔ Langfristig plant
✔ genug Kapital für Raten oder Eigenanteil habt

Leasing, wenn ihr…
✔ flexibel bleiben wollt
✔ wenig Eigenkapital habt
✔ aktuelle Technik braucht
✔ auf Bilanzoptimierung aus seid

💬 Und ihr? Was habt ihr geleast – und was lieber gekauft? Oder steht ihr gerade vor der Entscheidung? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich bin gespannt!