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Investitionskredite und Sicherheiten: Was tun, wenn man (noch) keine hat?

Die Bank fragt:
„Welche Sicherheiten können Sie für den Kredit stellen?“

Und ihr denkt euch:
„Äh… gute Frage.“

Gerade Gründer, kleine Betriebe oder Solo-Selbstständige stehen oft vor diesem Problem: Die Geschäftsidee ist gut, die Planung steht – aber es fehlt an klassischen Sicherheiten wie Immobilien, Maschinen oder Rücklagen.

Doch keine Panik.
In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Warum Banken überhaupt Sicherheiten wollen,
✅ Welche Alternativen ihr habt, wenn euch genau diese fehlen,
✅ Und wie ihr trotzdem zu eurem Investitionskredit kommt.


1. Warum verlangen Banken Sicherheiten?

📌 Ganz einfach: Weil sie ihr Risiko absichern wollen.
Ein Kredit ist immer mit dem Risiko verbunden, dass er nicht zurückgezahlt wird.

Sicherheiten geben der Bank ein „Backup“ – also etwas, das sie verwerten kann, wenn es schiefläuft.

Typische Sicherheiten:

  • Grundschulden (Immobilien)
  • Maschinen oder Fahrzeuge (Sicherungsübereignung)
  • Lebensversicherungen
  • Forderungen (z. B. aus Rechnungen)
  • Bürgschaften

💡 Je höher das Risiko, desto mehr Sicherheiten werden verlangt.


2. Was tun, wenn keine klassischen Sicherheiten vorhanden sind?

👉 Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen – und vor allem Fördermöglichkeiten, die genau auf dieses Problem ausgelegt sind.


✅ 1. Bürgschaftsbank einschalten

📌 Bürgschaftsbanken sind öffentliche Institute, die für euch eine Ausfallbürgschaft übernehmen.

🔹 Die Bank bekommt also eine Sicherheit – ohne dass ihr selbst eine Immobilie stellen müsst.
🔹 Bis zu 80 % Bürgschaftsquote möglich
🔹 Ideal für Gründer und KMU ohne Sicherheiten

💡 In jedem Bundesland gibt es eine eigene Bürgschaftsbank – einfach mal „Bürgschaftsbank + Bundesland“ googeln.


✅ 2. KfW-Förderkredit mit Haftungsfreistellung

📌 Viele KfW-Kredite (z. B. ERP-Gründerkredit, KfW-Unternehmerkredit) beinhalten Haftungsfreistellungen bis zu 80 %.

Das bedeutet:

  • Die Hausbank muss nur noch 20 % des Risikos tragen
  • Weniger Druck auf Sicherheiten
  • Bessere Bewilligungschancen

💡 Wichtig: KfW-Kredite müssen vor Beginn der Investition beantragt werden – immer rechtzeitig dran denken!


✅ 3. Kombination mit Eigenmitteln oder Zuschüssen

Auch ohne Sicherheiten könnt ihr Vertrauen aufbauen, wenn ihr z. B.:

  • Eigenkapital in die Investition einbringt (z. B. 10–20 %)
  • Einen staatlichen Zuschuss nutzt (z. B. Digitalbonus)
  • Einen Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG) schon gebildet habt

📌 Je mehr Skin in the Game ihr zeigt, desto eher lässt sich die Bank auf ein „Ja“ ein.


✅ 4. Privatbürgschaft (mit Vorsicht!)

Wenn Freunde oder Familie bereit sind, für euch zu bürgen, kann das die Sicherheit sein, die der Bank fehlt.

ABER:

  • Vermeidet Streit: Nur mit klarer vertraglicher Regelung
  • Wer bürgt, haftet persönlich
  • Nur sinnvoll, wenn keine andere Lösung möglich ist

✅ 5. Leasing statt Kredit

📌 Wenn ihr z. B. ein Auto, Maschinen oder Technik anschaffen wollt, könnt ihr statt kaufen auch leasen.

🔹 Vorteil:

  • Oft keine oder nur geringe Sicherheiten nötig
  • Bonitätsprüfung meist weniger streng
  • Leasingobjekt selbst dient als „Sicherheit“

💡 Besonders in der Anfangsphase eine gute Option, um liquide zu bleiben.


3. Was kann zusätzlich Vertrauen schaffen – auch ohne Sicherheiten?

Manchmal überzeugt ihr nicht durch Vermögen, sondern durch Professionalität und Vorbereitung.

✅ Dazu zählen:

  • Detaillierter Businessplan
  • Realistische Umsatz- & Liquiditätsplanung
  • Nachvollziehbarer Investitionsplan
  • Rückzahlungsstrategie mit Puffer
  • Solide EÜR oder BWA (selbst wenn klein)

💡 Banken vergeben Kredite nicht nur auf Basis von Zahlen – sondern auch auf Basis von Eindruck und Vertrauen.


4. Häufige Fehler bei fehlenden Sicherheiten – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Einfach keine Sicherheiten angeben
→ Macht keinen guten Eindruck – besser: proaktiv Alternativen vorschlagen

🚫 2. Aufzugeben, wenn die erste Bank „Nein“ sagt
→ Andere Banken, Förderprogramme oder Plattformen haben andere Kriterien

🚫 3. Private Sicherheiten „verstecken“
→ Wenn ihr z. B. Rücklagen habt, nennt sie – auch wenn sie nicht formell verpfändet werden

🚫 4. Alle Sicherheiten gleich auf den Tisch legen
→ Strategisch vorgehen – nicht gleich das ganze Privatvermögen anbieten

🚫 5. Antrag ohne Beratung stellen
→ Kammern, Bürgschaftsbanken, Förderstellen helfen oft kostenlos


Keine Sicherheiten – trotzdem finanzieren? Ja, mit Strategie!

📌 Sicherheiten sind wichtig – aber nicht alles. Wer keine Immobilie oder Maschinen hat, muss nicht auf den Investitionskredit verzichten.

✅ Die wichtigsten Wege: ✔ Bürgschaftsbank als Partner einschalten
✔ KfW-Kredite mit Haftungsfreistellung nutzen
✔ Mit Businessplan & Konzept Vertrauen schaffen
✔ Eigenkapital oder Zuschüsse als Signal einsetzen
✔ Leasing oder Beteiligung als Alternativen prüfen

💬 Seid ihr aktuell auf der Suche nach einem Kredit, aber habt keine klassischen Sicherheiten? Oder habt ihr schon mal eine Bürgschaftslösung genutzt? Schreibt’s mir gern in die Kommentare – ich unterstütze euch mit Tipps!

 

Investitionskredite bei schlechter Bonität – welche Optionen habt ihr?

Ein guter Businessplan, ein kluges Investitionsvorhaben – und trotzdem sagt die Bank:
„Leider reicht Ihre Bonität nicht aus.“

Das kann ganz schön frustrierend sein – und es trifft mehr Selbstständige und Unternehmen, als man denkt.

Aber: Schlechte Bonität heißt nicht automatisch das Aus für euer Investitionsvorhaben. Es gibt Wege, damit umzugehen – und sogar Chancen, das Ruder rumzureißen.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was Bonität genau bedeutet und wie sie bewertet wird,
✅ Warum es auch bei gutem Business scheitern kann,
✅ Welche Finanzierungsalternativen bei schlechter Bonität möglich sind,
✅ Und wie ihr eure Kreditwürdigkeit wieder verbessern könnt.


1. Was bedeutet „schlechte Bonität“?

📌 Die Bonität beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft eines Unternehmens oder einer Person, finanzielle Verpflichtungen pünktlich und vollständig zu erfüllen.

Eine „schlechte“ Bonität liegt dann vor, wenn:

  • Schufa-Einträge bestehen
  • Zahlungsausfälle oder Rückstände in der Vergangenheit aufgetreten sind
  • Das Eigenkapital sehr gering ist
  • Die Bilanz hohe Verluste oder Verbindlichkeiten zeigt
  • Das Geschäftsmodell als riskant eingestuft wird
  • Einnahmen stark schwanken (z. B. bei Selbstständigen)

💡 Viele Banken arbeiten mit internen Ratingsystemen – wenn man da unter ein gewisses Niveau fällt, heißt es: „Abgelehnt.“


2. Was sind typische Gründe für eine Kreditablehnung?

🔍 Selbst wenn euer Investitionsvorhaben gut durchdacht ist, lehnen Banken Kreditanträge ab, wenn z. B.:

  • ❌ Negativer Schufa-Eintrag vorhanden ist
  • ❌ In der Vergangenheit Kredite nicht bedient wurden
  • ❌ Das Unternehmen Verluste schreibt
  • ❌ Kein Eigenkapital vorhanden ist
  • ❌ Keine Sicherheiten geboten werden können
  • ❌ Die Branche als instabil gilt (z. B. Gastro, Event, Einzelhandel)

📌 Wichtig: Oft ist es nicht das Projekt selbst, sondern euer bisheriges Zahlungsverhalten oder die wirtschaftliche Gesamtlage, das den Ausschlag gibt.


3. Welche Möglichkeiten habt ihr trotzdem?

Auch mit eingeschränkter Bonität gibt es Wege zur Finanzierung. Manchmal mit höheren Zinsen, aber: Besser ein fairer Kredit als gar kein Start.

✅ 1. Bürgschaftsbanken nutzen

→ Bürgschaftsbanken übernehmen bis zu 80 % des Kreditrisikos für euch
→ Besonders für kleine Unternehmen und Gründer geeignet
→ Eure Bank kann dadurch doch noch „Ja“ sagen

💡 In jedem Bundesland gibt’s eine eigene Bürgschaftsbank – einfach mal „Bürgschaftsbank + Bundesland“ googeln.


✅ 2. KfW- oder Förderkredite mit Haftungsfreistellung

→ KfW-StartGeld oder ERP-Gründerkredit haben staatliche Absicherung
→ Weniger Sicherheiten nötig
→ Hausbanken tragen geringeres Risiko → eher bereit, mitzumachen

💡 Die Antragstellung läuft über eure Hausbank – fragt gezielt nach Förderprogrammen mit Haftungsfreistellung.


✅ 3. Private Mikrokredite / Kreditplattformen

→ Plattformen wie auxmoney, kapilendo, funding circle bieten Kredite an, auch wenn Banken ablehnen
→ Investoren entscheiden – oft lockerer als klassische Banken
→ Kredite zwischen 1.000 und 50.000 € möglich

💡 Achtung: Zinsen liegen oft höher (6–15 %), aber keine Schufa ist kein automatischer Ausschluss!


✅ 4. Leasing statt Kredit

→ Bei Fahrzeugen, Maschinen oder Technik könnt ihr auch leasen statt kaufen
→ Leasinggeber prüfen anders – oft zählt das Objekt als Sicherheit
→ Ihr bleibt flexibel und schont euer Eigenkapital


✅ 5. Beteiligungskapital statt Kredit

→ Ihr holt euch Investoren (z. B. Business Angels oder MBGs), die euch Kapital zur Verfügung stellen
→ Kein klassischer Kredit – ihr gebt Anteile oder Gewinnbeteiligung ab
→ Bonität ist zweitrangig, das Geschäftsmodell zählt mehr


✅ 6. Familie, Freunde, stille Beteiligungen

→ Nicht ideal, aber manchmal rettet’s das Projekt
→ Wichtig: Immer mit klaren Verträgen und Rückzahlungsplänen arbeiten


4. So könnt ihr eure Bonität verbessern (mittel- und langfristig)

Manchmal lohnt es sich, ein halbes Jahr in die Verbesserung eurer Bonität zu investieren – und dann gestärkt nochmal anzutreten.

🧾 Maßnahmen:

  • ✅ Schulden abbauen oder umschulden
  • ✅ Schufa-Einträge löschen lassen (nach Ablauffristen!)
  • ✅ Gewinnsituation verbessern (z. B. durch saubere Buchhaltung)
  • ✅ Eigenkapital erhöhen (z. B. durch Rücklagenbildung)
  • ✅ BWA & EÜR professionell aufbereiten
  • ✅ Offene Posten konsequent einziehen
  • ✅ Bei Hausbank aktiv nach Feedback fragen

💡 Jede Bank bewertet euch neu – wenn ihr zeigen könnt, dass ihr in den letzten Monaten aufgeräumt habt, steigt eure Chance deutlich.


5. Was ihr bei „Plan B“-Finanzierungen beachten solltet

✅ Achtet trotz höherem Risiko auf faire Vertragsbedingungen
✅ Keine Knebelverträge, keine unklaren Gebühren
✅ Nur so viel aufnehmen, wie ihr realistisch stemmen könnt
✅ Rückzahlungspläne schriftlich festhalten
✅ Notfallplan erstellen, falls Raten nicht bedient werden können


Schlechte Bonität ist kein K.o. – aber ein Warnsignal

📌 Eine schwache Bonität ist nicht das Ende eures Investitionsvorhabens – aber sie zwingt euch zu mehr Planung, Klarheit und (oft) Kreativität.

✅ Das Wichtigste: ✔ Nutzt Bürgschaften, Förderkredite und Leasing als Alternativen
✔ Prüft Kreditplattformen, aber bleibt wachsam bei Konditionen
✔ Holt euch Feedback zur eigenen Bonität
✔ Arbeitet gezielt an eurer finanziellen Stabilität
✔ Bereitet eure Unterlagen sauber & professionell auf

💬 Habt ihr schon mal einen Kredit trotz schlechter Bonität bekommen? Oder seid ihr gerade dabei, euch wieder „bankfähig“ zu machen? Schreibt mir eure Erfahrungen – ich freue mich auf den Austausch!

Bis bald,

 

Investitionskredite für Selbstständige und Freiberufler – so klappt’s mit der Finanzierung

Viele denken bei Investitionskrediten sofort an GmbHs, Handwerksbetriebe oder mittelständische Unternehmen.
Aber auch Selbstständige und Freiberufler haben regelmäßig Investitionsbedarf – sei es ein neues Büro, technische Ausstattung, Fahrzeuge oder digitale Infrastruktur.

Das Problem:
📌 Banken sind bei Selbstständigen oft zurückhaltender als bei Kapitalgesellschaften – denn das Ausfallrisiko gilt als höher, die Einnahmen schwanken, es gibt oft keine klassische Bilanz.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
Wie Selbstständige und Freiberufler trotzdem erfolgreich Investitionskredite bekommen,
✅ Welche Unterlagen besonders wichtig sind,
✅ Worauf Banken achten – und wie ihr euch optimal vorbereitet.


1. Wer zählt eigentlich als Selbstständiger oder Freiberufler?

📌 Selbstständige:
Alle, die auf eigene Rechnung arbeiten, unabhängig von einer juristischen Gesellschaftsform.
→ z. B. Solo-Selbstständige, Einzelunternehmer, Kleinunternehmer, Freie Berufe ohne GmbH

📌 Freiberufler:
Besonderer Status im Steuerrecht. Dazu zählen u. a.:

  • Ärzte, Heilpraktiker
  • Rechtsanwälte, Steuerberater
  • Journalisten, Designer, Künstler
  • IT-Dienstleister, Übersetzer

💡 Beide Gruppen können grundsätzlich Investitionskredite beantragen – müssen aber etwas anders auftreten als Kapitalgesellschaften.


2. Warum haben es Selbstständige oft schwerer bei der Kreditvergabe?

📌 Banken bewerten Kreditanträge immer nach Risikogesichtspunkten.
Bei Selbstständigen sind folgende Punkte oft kritisch:

  • Kein regelmäßiges, fixes Einkommen
  • Keine Bilanz (bei EÜR)
  • Kein Arbeitgeber, keine Absicherung durch Arbeitsverträge
  • Persönliche Haftung mit dem Privatvermögen
  • Geringe Rücklagen
  • Saisonale Schwankungen

Das heißt:
💬 „Man weiß nicht genau, wie viel du nächsten Monat verdienst – also ist das Risiko höher.“

Aber: Mit guter Vorbereitung könnt ihr trotzdem überzeugen!


3. Welche Investitionen sind für Selbstständige typisch?

✅ Neue Ausstattung (Laptop, Kamera, Technik)
✅ Büroeinrichtung oder Coworking-Möbel
✅ Firmenfahrzeug
✅ Marketingmaßnahmen (z. B. Website, Kampagnen)
✅ Fortbildung oder Beratung
✅ Praxis- oder Kanzleiumbau
✅ Software, Server, Tools zur Automatisierung

💡 Viele dieser Investitionen sind klein bis mittelgroß (z. B. 5.000–50.000 €) – daher eignen sich auch spezielle Mikrokredite oder Förderkredite besonders gut.


4. Welche Unterlagen braucht ihr?

🧾 Wichtig für euren Kreditantrag:

Für alle:

  • Personalausweis
  • Schufa-Selbstauskunft
  • Steuerbescheide der letzten 2–3 Jahre
  • Nachweis über bestehende Kredite oder Leasingverträge
  • Aufstellung eurer Einnahmen & Ausgaben (EÜR)

Zusätzlich bei Investitionen:

  • Investitionsplan / Verwendungszweck
  • Angebote / Rechnungen zur geplanten Anschaffung
  • Liquiditätsplanung (wie wollt ihr die Raten zahlen?)
  • Eventuell Businessplan (bei Neugründung oder größeren Projekten)

💡 Tipp: Wer keine Bilanz hat, muss über Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) und saubere Unterlagen Vertrauen schaffen.


5. Welche Kreditarten eignen sich?

🟢 Hausbankkredit (klassisch):

→ Mit guter Bonität auch für Freiberufler möglich – ab ca. 10.000 €

🟢 KfW-Förderkredite:

→ z. B. KfW-StartGeld (bis 125.000 €), ERP-Förderkredit
→ Besonders geeignet für Gründer & kleine Selbstständige
→ Geringere Sicherheiten nötig, oft tilgungsfreie Anlaufjahre

🟢 Mikrokredite:

→ Volumen: 1.000–25.000 €
→ Ideal für kleinere Anschaffungen
→ Häufig über spezielle Institute oder Programme (z. B. Mikrokreditfonds Deutschland)

🟢 Bürgschaftsbank-Kredit:

→ Wenn keine Sicherheiten vorhanden sind
→ Bürgschaftsbanken übernehmen bis zu 80 % des Risikos für die Bank

🟢 Online-Plattformen (z. B. auxmoney, Funding Circle):

→ Flexible, schnelle Kreditvergabe, aber oft höhere Zinsen
→ Gut für Freelancer mit stabiler Auftragslage


6. Worauf achten Banken besonders bei Selbstständigen?

✅ 1. Einnahmenhistorie

→ Konstante Umsätze = Vertrauen

✅ 2. Steuerbescheide & pünktliche Zahlungen

→ Keine Rückstände beim Finanzamt? Sehr gut.

✅ 3. Verwendungszweck der Investition

→ Investitionen mit direktem Bezug zum Business (z. B. Kamera für Fotograf) sind überzeugender als „PKW, vielleicht privat auch“.

✅ 4. Rückzahlungskonzept

→ Wie genau wollt ihr die Kreditrate decken?

✅ 5. Bonität (Schufa, private Kredite)

→ Auch private Konten werden oft mitgeprüft – also hier sauber bleiben!


7. Typische Fehler – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Keine genaue Planung der Investition
→ „Ich will was anschaffen“ ist zu vage – besser mit konkretem Angebot belegen

🚫 2. Schlechtes Zahlungsverhalten in der Vergangenheit
→ Schufa-Auskunft vorher selbst checken!

🚫 3. Keine Rücklagen für Notfälle
→ Zeigt der Bank, dass ihr in Krisen zahlungsfähig bleibt

🚫 4. Zu hoher Kreditbetrag
→ Lieber realistisch kalkulieren – nicht gleich das Maximum anfragen

🚫 5. Fehlende Trennung von Privat & Geschäft
→ Privatnutzung von Anschaffungen immer offen deklarieren


Selbstständige & Freiberufler können erfolgreich investieren – mit guter Vorbereitung

📌 Auch wenn’s manchmal schwerer ist – Investitionskredite stehen nicht nur Kapitalgesellschaften offen.
Mit einem klaren Konzept, sauberen Zahlen und passenden Programmen bekommt ihr euer Vorhaben auch als Freelancer oder Soloselbstständiger finanziert.

✅ Auf einen Blick:
✔ Saubere EÜR und Steuerbescheide sind eure „Bilanz“
✔ Investitionen konkret planen & belegen
✔ Förderprogramme & Mikrokredite nutzen
✔ Bürgschaften können helfen, wenn Sicherheiten fehlen
✔ Frühzeitig beraten lassen – z. B. bei IHK, Hausbank oder Steuerberater

💬 Seid ihr selbstständig und habt schon einen Kredit aufgenommen? Oder plant ihr gerade eine Investition? Schreibt mir eure Erfahrungen oder Fragen in die Kommentare – ich helfe gern!

 

Investitionskredite: Kredit vs. Zuschuss – wo liegt der Unterschied und was lohnt sich wann?

Wenn es um die Finanzierung von Investitionen geht, begegnet man schnell zwei Begriffen, die oft durcheinandergebracht werden:
Investitionskredit und Zuschuss.
Beides kann helfen, eure Investition zu stemmen – aber die Mechanik dahinter ist völlig unterschiedlich. Und je nach Projekt, Branche und Unternehmensgröße kann das eine deutlich mehr Sinn machen als das andere.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was genau der Unterschied zwischen Kredit und Zuschuss ist,
✅ Welche Vorteile und Haken beide Varianten haben,
✅ Und wie ihr beides clever kombinieren könnt, um das Beste rauszuholen.


1. Was ist ein Investitionskredit?

Ein Investitionskredit ist ein klassisches Darlehen, mit dem ihr eine Investition finanziert – z. B. Maschinen, Fahrzeuge, IT, Gebäude, Modernisierung etc.

📌 Merkmale:

  • Ihr bekommt eine Kreditsumme
  • Diese müsst ihr komplett zurückzahlen
  • Dazu kommen Zinsen und ggf. Gebühren
  • Laufzeiten oft 5–20 Jahre
  • Wird von Banken oder Förderinstituten vergeben

💡 Beispiele:

  • KfW-Unternehmerkredit
  • ERP-Förderkredit
  • Kredit bei Hausbank für Maschinenanschaffung

2. Was ist ein Zuschuss?

Ein Zuschuss ist eine nicht rückzahlbare finanzielle Förderung, die ihr z. B. vom Staat, von Landesprogrammen oder von EU-Initiativen erhaltet.

📌 Merkmale:

  • Muss nicht zurückgezahlt werden
  • Zweckgebunden – d. h. nur für genau definierte Projekte
  • Meist gekoppelt an bestimmte Bedingungen (z. B. Digitalisierung, Energieeffizienz, Innovation)
  • Antragstellung oft komplexer und formeller

💡 Beispiele:

  • BAFA-Zuschuss für Energieberatung
  • Digitalbonus Bayern
  • InvestEU-Zuschuss für grüne Projekte
  • EU-Förderung bei ländlicher Entwicklung

3. Kredit vs. Zuschuss – die Unterschiede im Überblick

MerkmalKreditZuschuss
Rückzahlung✅ Ja❌ Nein
Zinsen✅ Ja❌ Nein
AntragstellungRelativ einfach (v. a. über Bank)Häufig komplexer, formgebunden
FlexibilitätHochEingeschränkt (zweckgebunden)
AuszahlungRelativ schnellTeils lange Bearbeitungsdauer
Kontrolle/NachweiseStandardbankprüfungMeist sehr strenge Projektkontrolle
FörderhöheBis 100 % (inkl. Eigenanteil)Meist 10–50 % der Investition

💡 Tipp: Zuschüsse sind kein Ersatz für Kredit – aber oft ein starker Hebel zur Reduzierung eures Kapitalbedarfs.


4. Wann ist ein Investitionskredit sinnvoll?

✅ Bei großen Investitionen mit hohem Kapitalbedarf
✅ Wenn ihr Rückflüsse / Einnahmen aus der Investition erwartet
✅ Wenn es schnell gehen muss
✅ Wenn ihr auf langfristige Planungssicherheit angewiesen seid
✅ Wenn ihr von Förderkrediten mit niedrigen Zinsen profitieren wollt

💡 Besonders gut bei klassischen Unternehmensinvestitionen wie Maschinenpark, Fahrzeugflotte, Modernisierung von Lager oder IT-Infrastruktur.


5. Wann ist ein Zuschuss sinnvoll?

✅ Wenn eure Investition einen gesellschaftlichen Mehrwert hat, z. B.:

  • Energieeinsparung
  • Digitalisierung
  • Innovation
  • Nachhaltigkeit
  • Arbeitsplatzschaffung in strukturschwachen Regionen

✅ Wenn ihr nicht genug Eigenkapital habt, aber den Zuschuss als Eigenanteil anrechnen könnt
✅ Wenn ihr bereit seid, etwas mehr Aufwand bei der Antragstellung zu betreiben

💡 Wichtig: Zuschüsse werden meist nicht nachträglich bewilligt – also immer vor Projektstart beantragen!


6. Kombi-Modell: Kredit + Zuschuss = Maximum rausholen

Das Beste aus zwei Welten? Ja – oft möglich!

Beispiel:

  • Ihr wollt 100.000 € in eine neue Produktionslinie investieren
  • Ihr bekommt 30.000 € als Zuschuss für „Digitalisierung in der Fertigung“
  • Die restlichen 70.000 € finanziert ihr über einen KfW-Kredit

✅ Ergebnis:

  • Ihr habt nur 70 % Kreditbelastung
  • Ihr verbessert euer Eigenkapital-/Fremdkapitalverhältnis
  • Ihr profitiert vom Zuschuss und von günstigen Kreditkonditionen

💡 Tipp: Viele Förderstellen arbeiten Hand in Hand – fragt bei eurer IHK, Wirtschaftsförderung oder Hausbank nach Kombinationsmöglichkeiten.


7. Häufige Fehler – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zuschuss nach Projektstart beantragt
→ Keine Förderung mehr möglich

🚫 2. Zuschussantrag unvollständig / falsch formuliert
→ Ablehnung oder Rückforderung

🚫 3. Zu wenig auf Nebenkosten beim Zuschuss geachtet
→ Manche Posten sind nicht förderfähig (z. B. Wartung, Beratung, gebrauchte Technik)

🚫 4. Kredit ohne Blick auf Förderalternativen abgeschlossen
→ Zuschusschancen verschenkt

🚫 5. Finanzierung nicht abgestimmt
→ Z. B. wenn Kredit über Hausbank läuft, aber Zuschuss über separate Stelle → unbedingt koordinieren!


Zuschuss oder Kredit? Am besten beides – mit Plan!

📌 Investitionskredit und Zuschuss schließen sich nicht aus – sie ergänzen sich oft perfekt. Wer beides clever kombiniert, senkt seine Kapitalbindung, nutzt staatliche Unterstützung und bleibt trotzdem flexibel und handlungsfähig.

✅ Das Wichtigste zum Mitnehmen:
✔ Kredit = zuverlässig, planbar, finanzierbar
✔ Zuschuss = geschenktes Geld, aber oft zweckgebunden
✔ Kombination oft möglich und sinnvoll
✔ Immer vor Projektstart beantragen
✔ Beratung bei IHK, Steuerberater oder Fördermittelstelle nutzen

💬 Frage an euch: Habt ihr schon einmal einen Zuschuss genutzt? Oder steht ihr vor einer Investition und wisst nicht, ob ihr fördern lassen könnt? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe euch gern weiter!

 

Investitionskredite: Tilgungsaussetzung, Ratenpause & Co. – Wenn’s mal finanziell eng wird

Investitionskredite laufen oft über viele Jahre. Und auch wenn alles gut geplant ist:
Manchmal kommt das Leben dazwischen.
Ein Auftrag platzt, Materialpreise explodieren, es gibt ungeplante Ausfälle oder schlicht Liquiditätsengpässe. Dann stellt sich die Frage:
„Was tun, wenn ich vorübergehend meine Kreditraten nicht stemmen kann?“

In diesem Artikel zeige ich euch:
✅ Welche Möglichkeiten es gibt, wenn ihr temporär in Zahlungsschwierigkeiten geratet,
✅ Wie ihr Tilgungsaussetzungen oder Ratenpausen beantragt,
✅ Was ihr besser frühzeitig mit der Bank besprecht – und was ihr vermeiden solltet.


1. Warum das Thema alle betrifft

📌 Auch wirtschaftlich gesunde Unternehmen können zeitweise in finanzielle Engpässe geraten:

  • Unerwartete Kosten
  • Umsatzrückgang
  • Verzögerte Zahlungen von Kunden
  • Saisonale Schwankungen
  • Umstrukturierungen oder Investitionsüberschneidungen

Das ist kein Beinbruch – wenn ihr rechtzeitig handelt. Die meisten Banken sind gesprächsbereit, wenn ihr proaktiv kommuniziert.


2. Option 1: Tilgungsaussetzung / Tilgungspause

👉 Ihr zahlt in einem vereinbarten Zeitraum nur die Zinsen, nicht die Tilgung.
Das reduziert eure monatliche Belastung deutlich.

🔹 Typische Anwendungsfälle:

  • Vorübergehende Liquiditätsprobleme
  • Projektverzögerungen
  • Auftragslücken
  • Sanierungsmaßnahmen

🔹 Wie funktioniert’s?

  • Antrag bei der Bank stellen
  • Dauer: meist 3–12 Monate
  • Zinsen laufen weiter
  • Die ausgesetzte Tilgung wird hinten drangehängt oder über die Restlaufzeit verteilt

💡 Tipp: Viele Förderkredite (z. B. KfW) enthalten standardmäßig tilgungsfreie Anlaufjahre – prüft das gleich zu Beginn!


3. Option 2: Ratenpause / Stundung

👉 Ihr zahlt weder Zinsen noch Tilgung für einen kurzen Zeitraum.
Das ist eine echte „Vollbremse“ – wird aber seltener bewilligt.

🔹 Typische Anwendungsfälle:

  • Massive Umsatzrückgänge (z. B. durch Corona, Elementarschäden)
  • Vorübergehende Betriebsschließung
  • Liquiditätsstillstand (z. B. durch Insolvenz eines Großkunden)

🔹 Was ist zu beachten?

  • Antrag unbedingt vor Zahlungsausfall stellen
  • Bank prüft euren Liquiditätsstatus
  • Dauer meist begrenzt auf 1–3 Monate
  • Entweder Rückzahlung später oder Verlängerung der Laufzeit

📌 Achtung:
Ratenpausen sind selten kostenlos – viele Banken verlangen dafür eine Bearbeitungsgebühr oder Zinsaufschläge.


4. Option 3: Laufzeitverlängerung

👉 Ihr verlängert die Gesamtlaufzeit eures Kredits – dadurch sinken die monatlichen Raten dauerhaft.

🔹 Vorteil:

✔ Nachhaltige Entlastung eurer Liquidität
✔ Kein Zahlungsausfall
✔ Neue Planungssicherheit

🔹 Nachteil:

❌ Ihr zahlt über die Jahre mehr Zinsen
❌ Die Bank prüft eure Bonität neu

💡 Tipp: Besonders sinnvoll bei Investitionen, die länger wirtschaftlich nutzbar sind als ursprünglich kalkuliert (z. B. Gebäude, Maschinen).


5. Option 4: Umschuldung

👉 Ihr löst euren bestehenden Kredit durch einen neuen ab – zu besseren oder passenden Konditionen.

Das lohnt sich z. B. wenn:

  • Zinsen gesunken sind
  • Ihr neue Sicherheiten habt
  • Ihr mit der bisherigen Bank keine Lösung findet
  • Ihr Laufzeit & Raten anpassen wollt

📌 Umschuldung ist ein strategisches Mittel, kein Notnagel – kann euch aber in angespannten Phasen finanziell entlasten.


6. Wie ihr richtig mit der Bank kommuniziert

Frühzeitig melden – nicht erst bei Mahnungen oder Rücklastschriften
✅ Zahlen offenlegen (BWA, Liquiditätsplanung)
✅ Konkrete Lösung vorschlagen (z. B. „Wir möchten 6 Monate tilgungsfrei“ statt „Wir können nicht zahlen“)
✅ Gemeinsam mit Steuerberater oder Finanzcoach auftreten
✅ Alles schriftlich bestätigen lassen

💡 Wichtig: Wer ehrlich und transparent auftritt, signalisiert Verantwortung – das wirkt besser als abtauchen oder Ausreden.


7. Häufige Fehler – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu spät reagieren
→ Je später ihr anfragt, desto teurer oder unmöglicher wird die Lösung

🚫 2. Nichts begründen
→ Ohne nachvollziehbare Gründe gibt’s selten Zugeständnisse

🚫 3. Mehrere Kredite gleichzeitig „stilllegen“ wollen
→ Lieber gezielt einen Kredit anpassen – nicht alles auf einmal

🚫 4. Ohne Tilgungsplan arbeiten
→ Wenn ihr keine neue Struktur anbieten könnt, fehlt der Bank das Vertrauen

🚫 5. Förderkredite ohne Absprache „pausieren“
→ Hier gelten oft andere Regeln – z. B. bei der KfW oder LfA Bayern → immer vorher klären


Wenn’s eng wird – Ruhe bewahren und clever handeln

📌 Ein Liquiditätsengpass ist noch kein Drama – solange ihr offen, strukturiert und frühzeitig reagiert.

✅ Das Wichtigste:
✔ Tilgungspause oder Ratenstundung ist möglich – aber kein Automatismus
✔ Banken reagieren positiv auf aktive Kommunikation
✔ Je klarer eure Zahlen, desto besser eure Chancen
✔ Auch Umschuldung oder Laufzeitverlängerung kann helfen
✔ Förderkredite haben oft eigene Regelwerke – hier besonders aufpassen

💬 Habt ihr schon mal eine Tilgungspause genutzt? Oder steht ihr vor der Frage, wie ihr mit einer schwierigen Phase umgehen könnt? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe gern weiter.

 

Investitionskredite: So funktioniert der Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG) – und wie ihr damit Steuern spart

Hallo zusammen, ein Investitionskredit hilft euch, euer Vorhaben zu finanzieren – klar. Aber wusstet ihr, dass ihr schon vor der eigentlichen Investition Steuern sparen könnt?

Der Schlüssel dafür heißt: Investitionsabzugsbetrag (IAB) nach § 7g EStG.
Er ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein echter Steuervorteil – und oft der perfekte Begleiter zum Investitionskredit.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Was der Investitionsabzugsbetrag ist und wie er funktioniert,
✅ Wer ihn nutzen darf und für welche Anschaffungen,
✅ Wie ihr ihn mit eurem Investitionskredit kombiniert – und was ihr unbedingt beachten solltet.


1. Was ist der Investitionsabzugsbetrag (IAB)?

📌 Der Investitionsabzugsbetrag ist eine steuerliche Regelung, mit der ihr bis zu 50 % der geplanten Investitionskosten bereits vor dem Kauf als Betriebsausgabe absetzen könnt.

👉 Ihr senkt dadurch euren Gewinn vorab – und spart sofort Steuern.

💡 Klingt paradox? Ist aber clever: Ihr investiert zwar (noch) nicht, tut aber so – und bekommt heute schon einen Steuervorteil für morgen.


2. Wer darf den IAB nutzen?

Kleine und mittlere Betriebe (KMU) mit folgenden Voraussetzungen:

  • Betriebsvermögen unter 235.000 € (bei Bilanzierenden)
  • Gewinn unter 200.000 € (bei Einnahmen-Überschuss-Rechnern)
  • Keine Großunternehmen oder Kapitalgesellschaften mit zu hohem Vermögen
  • Investition erfolgt innerhalb von 3 Jahren

💡 Tipp: Auch Einzelunternehmen, Freiberufler, GbRs, UGs und kleine GmbHs (je nach Vermögen) können den IAB nutzen.


3. Für welche Investitionen gilt der IAB?

Der IAB gilt für geplante Investitionen in abnutzbare, bewegliche Wirtschaftsgüter, die im Anlagevermögen landen.

✅ Beispiele:

  • Maschinen
  • Fahrzeuge (z. B. Lieferwagen, Firmen-PKW)
  • Computer, Server
  • Werkzeuge
  • Produktionsanlagen
  • langlebige Büroeinrichtung
  • größere Geräte (z. B. Küchen bei Gastro)

Nicht förderfähig:

  • Software-Abos
  • Grundstücke / Gebäude
  • Verbrauchsgüter
  • Leasingobjekte

💡 Wichtig: Das Wirtschaftsgut muss mind. 1 Jahr im Betrieb genutzt werden – sonst droht Nachversteuerung.


4. Wie funktioniert das Ganze in der Praxis?

Hier ein Beispiel:

🧾 Ihr plant, im nächsten Jahr eine Maschine für 40.000 € zu kaufen.
➡ Ihr könnt in diesem Jahr bereits bis zu 20.000 € als Betriebsausgabe ansetzen.

Das reduziert euren steuerpflichtigen Gewinn jetzt – obwohl ihr die Maschine erst später kauft.

Ergebnis:
→ Weniger Steuerlast im aktuellen Jahr
→ Günstigerer Liquiditätsstart für die tatsächliche Investition

💡 Tipp: Das ist besonders hilfreich, wenn ihr z. B. einen starken Jahresgewinn habt – und diesen reduzieren wollt, um keine hohe Steuerzahlung auszulösen.


5. Wie wird der IAB steuerlich gebucht?

📌 Der IAB ist ein nicht abnutzbares Passivkonto auf der Bilanz bzw. eine „gedankliche Rücklage“.
Ihr setzt ihn als Betriebsausgabe an – und löst ihn später bei tatsächlicher Investition wieder auf.

Beim Kauf des Wirtschaftsguts erfolgt dann:

  • Die tatsächliche Anschaffung
  • Die Auflösung des IAB
  • Gleichzeitig: reguläre Abschreibung beginnt

💡 Sonderregel: Zusätzlich zur Abschreibung könnt ihr beim Kauf noch eine Sonderabschreibung von bis zu 20 % nutzen (§ 7g Abs. 5 EStG).


6. IAB + Investitionskredit: Passt das zusammen?

Ja – und wie!
Der IAB ist unabhängig von der Art der Finanzierung.

👉 Das heißt:
Ihr könnt die Investition über einen Kredit finanzieren – und trotzdem vorher den IAB nutzen.

Vorteile:

  • Steuerersparnis schon vor der Anschaffung
  • Kreditrate beginnt erst später
  • Kombination mit KfW- oder Förderkrediten möglich

💡 Wichtig: Die Investition muss im Zeitrahmen erfolgen – also innerhalb von 3 Jahren, sonst wird der IAB rückgängig gemacht und nachversteuert.


7. Was passiert, wenn ihr die Investition doch nicht tätigt?

Dann muss der IAB rückwirkend aufgelöst werden – inkl. Zinsen und Steueraufschlag. Das kann teuer werden.
👉 Deshalb: IAB nur bilden, wenn ihr wirklich investieren wollt – oder zumindest sehr sicher seid.


8. Häufige Fehler beim IAB – und wie ihr sie vermeidet

🚫 1. Zu hoher Betrag angesetzt
→ Nur bis zu 50 % der voraussichtlichen Nettoanschaffungskosten möglich

🚫 2. Frist überschritten
→ Nach 3 Jahren kein Kauf = Rückabwicklung mit Steuernachzahlung

🚫 3. Falsches Wirtschaftsgut angegeben oder geändert
→ Muss konkret benannt sein (z. B. „CNC-Fräse“, nicht nur „Maschine“)

🚫 4. Kombination mit Leasing statt Kauf
→ Leasingobjekte sind nicht IAB-fähig, da kein Eigentum entsteht

🚫 5. Nicht mit Steuerberater abgestimmt
→ IAB ist ein steuerliches Instrument – hier bitte nix „Pi mal Daumen“


Mit dem Investitionsabzugsbetrag clever Steuern sparen – auch bei Kreditfinanzierung

📌 Der IAB ist ein echter Geheimtipp für Unternehmer, die investieren wollen – aber sich die Steuerersparnis schon vorher sichern möchten.

✅ Auf einen Blick:
✔ Bis zu 50 % der geplanten Investition sofort absetzen
✔ Investition innerhalb von 3 Jahren tätigen
✔ Kombination mit Kredit möglich
✔ Perfekt für Gewinnplanung & Steueroptimierung
✔ Sonderabschreibung zusätzlich möglich

💡 Tipp: Sprecht frühzeitig mit eurem Steuerberater – und plant Investition und Finanzierung als gemeinsames Paket. So holt ihr das Maximum raus.

💬 Habt ihr den IAB schon mal genutzt? Oder überlegt ihr, ihn in Kombination mit einem Kredit einzusetzen? Schreibt’s mir in die Kommentare – ich helfe euch gern bei der Einschätzung!