Investitionskredite: So beeinflusst eure Rechtsform die Finanzierung – GmbH, UG, Einzelunternehmen & Co.

Ihr plant eine Investition und wollt dafür einen Kredit aufnehmen? Dann solltet ihr neben Zinssatz, Tilgung und Laufzeit noch eine andere Sache im Blick haben: eure Rechtsform.

Denn je nachdem, ob ihr eine GmbH, UG, ein Einzelunternehmen oder eine GbR seid, beurteilen Banken eure Bonität anders, verlangen andere Sicherheiten – und manchmal auch persönliche Haftung.

In diesem Artikel erfahrt ihr:
✅ Wie sich verschiedene Rechtsformen auf euren Investitionskredit auswirken,
✅ Welche Vor- und Nachteile sie bei der Finanzierung haben,
✅ Worauf ihr bei Kreditgesprächen achten müsst – je nach Unternehmensform.


1. Warum spielt die Rechtsform überhaupt eine Rolle?

📌 Eure Rechtsform bestimmt, wie viel ihr persönlich für den Kredit haftet, wie euer Unternehmen rechtlich gesehen wird – und wie transparent eure Finanzen sind.

Für Banken bedeutet das:
→ Unterschiedliches Risiko
→ Unterschiedliche Anforderungen an Sicherheiten
→ Unterschiedliches Vertrauen in eure Rückzahlungsfähigkeit

💡 Tipp: Die Rechtsform kann den Zugang zu Kapital erleichtern – oder erschweren.


2. Finanzierung als Einzelunternehmen – flexibel, aber mit voller Haftung

✅ Vorteile:

✔ Kein Mindestkapital notwendig
✔ Unkomplizierte Buchführung (v. a. bei Kleinunternehmern)
✔ Direkter Zugriff auf Gewinne

❌ Nachteile:

Volle persönliche Haftung – mit dem gesamten Privatvermögen
❌ Kreditverträge oft auf den Namen der natürlichen Person
❌ Kreditvergabe basiert stark auf eurer privaten Bonität

💡 Tipp: Achtet besonders auf eure SCHUFA & private Finanzsituation – die ist für die Bank bei Einzelunternehmern entscheidend.


3. Finanzierung mit der GmbH – professionell, aber formeller

✅ Vorteile:

Haftungsbeschränkt – ihr haftet nur mit dem Gesellschaftsvermögen
✔ Höheres Vertrauen bei Banken & Geschäftspartnern
✔ Gute Bonität kann zu besseren Kreditkonditionen führen
✔ Gesellschaft kann selbst Verträge abschließen

❌ Nachteile:

❌ Gründung erfordert Stammkapital (mind. 25.000 €, davon 12.500 € bei Start)
❌ Höherer bürokratischer und buchhalterischer Aufwand
❌ Bei schwacher Kapitaldecke oft private Bürgschaft der Gesellschafter nötig

💡 Tipp: Je besser eure Eigenkapitalquote, desto eher bekommt ihr einen Investitionskredit auf GmbH-Ebene – ohne Privathaftung.


4. Finanzierung mit der UG (haftungsbeschränkt) – beliebt bei Gründern, aber kritisch beäugt

✅ Vorteile:

✔ Geringes Startkapital (ab 1 €)
✔ Haftungsbeschränkt wie die GmbH
✔ Leicht zu gründen

❌ Nachteile:

❌ Banken sind skeptisch – viele UGs haben zu wenig Substanz
Fast immer ist eine persönliche Bürgschaft nötig
❌ Eingeschränkte Außenwirkung bei Investoren & Kunden

💡 Tipp: Wenn ihr mit einer UG finanziert, bringt idealerweise Eigenkapital mit oder bezieht öffentliche Förderprogramme ein – das erhöht die Glaubwürdigkeit.


5. Finanzierung mit der GbR – einfach, aber voller Risiko

✅ Vorteile:

✔ Schnell & einfach gegründet
✔ Keine notarielle Beurkundung nötig
✔ Ideal für kleine Teams oder Familienunternehmen

❌ Nachteile:

Alle Gesellschafter haften persönlich, solidarisch und unbeschränkt
❌ Bonität hängt von allen Beteiligten ab
❌ Kreditverträge müssen von allen Gesellschaftern unterzeichnet werden

💡 Tipp: Wer in der GbR investiert, sollte klare Regeln intern und extern festlegen – vor allem für Haftung und Rückzahlung.


6. Wie wirkt sich die Rechtsform auf Förderkredite und Zuschüsse aus?

📌 Förderkredite (z. B. KfW, Landesbanken) werden oft unabhängig von der Rechtsform vergeben – entscheidend ist hier:

  • Investitionszweck
  • Unternehmensgröße
  • Standort
  • Bonität & Sicherheiten

💡 Aber:
Je „etablierter“ und „kapitalstärker“ eure Rechtsform ist, desto besser stehen die Chancen, Fördermittel ohne persönliche Haftung zu erhalten.


7. Zusammenfassung: Welche Rechtsform passt zur Finanzierung eurer Investition?

RechtsformHaftungKreditchancenBesonderheit
EinzelunternehmenVoll privatHoch (bei guter SCHUFA)Schnell, aber risikoreich
GmbHNur mit GesellschaftsvermögenGut (mit Eigenkapital)Solide, professionell
UGHaftungsbeschränktEher schwierigGründerfreundlich, aber misstraut
GbRAlle privatMittelPersönliche Haftung aller Gesellschafter

8. Fazit: Die Rechtsform bestimmt eure Kreditbedingungen mit

📌 Bei Investitionskrediten zählt nicht nur die Geschäftsidee – sondern auch, wie ihr rechtlich aufgestellt seid.

So entscheidet ihr klug:
✔ Einzelunternehmen = einfach, aber volle Haftung
✔ GmbH = besseres Standing bei Banken, dafür mehr Kapital nötig
✔ UG = günstig, aber kreditkritisch
✔ GbR = schnell gegründet, aber haftungsintensiv

💡 Tipp: Wenn ihr größere Investitionen plant, kann sich ein Wechsel der Rechtsform lohnen – allein wegen besserer Finanzierungsmöglichkeiten.

💬 Wie seid ihr aktuell aufgestellt? Habt ihr schon Erfahrungen mit Krediten in eurer Rechtsform gemacht? Ich freue mich auf eure Kommentare oder Fragen!

 

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