Investitionskredite: Wie ihr den Break-even-Punkt berechnet und nutzt

Einen Investitionskredit aufzunehmen, ist immer mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Ihr investiert in euer Unternehmen, um Gewinne zu steigern, aber wann erreicht ihr den Punkt, an dem die Einnahmen eure Kosten decken? Genau hier kommt der Break-even-Punkt ins Spiel.

In diesem Artikel erkläre ich euch, wie ihr den Break-even-Punkt berechnet, warum er für Investitionsentscheidungen so wichtig ist und wie ihr ihn nutzen könnt, um eure Projekte erfolgreich zu steuern.


Was ist der Break-even-Punkt?

Der Break-even-Punkt ist der Moment, an dem eure Einnahmen eure Kosten decken. Ab diesem Punkt arbeitet eure Investition profitabel.

Ziel: Zu wissen, wie viel Umsatz oder Produktion notwendig ist, um aus der Verlustzone herauszukommen.

Formel:
Break-even-Punkt (in Einheiten)=FixkostenVerkaufspreis pro Einheit−variable Kosten pro Einheit\text{Break-even-Punkt (in Einheiten)} = \frac{\text{Fixkosten}}{\text{Verkaufspreis pro Einheit} – \text{variable Kosten pro Einheit}}


Warum ist der Break-even-Punkt wichtig?

  1. Planungssicherheit: Ihr wisst genau, wie viel Umsatz oder Produktion notwendig ist, um profitabel zu werden.
  2. Risikoabschätzung: Der Break-even-Punkt zeigt, wie risikoreich eure Investition ist.
  3. Zielsetzung: Er hilft euch, klare Ziele für Umsatz oder Produktion zu setzen.

Wie berechnet ihr den Break-even-Punkt?

1. Fixkosten ermitteln

Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen, z. B.:

  • Miete.
  • Gehälter.
  • Versicherungen.

2. Variable Kosten pro Einheit berechnen

Das sind die Kosten, die direkt mit der Produktion zusammenhängen, z. B.:

  • Materialkosten.
  • Produktionskosten.
  • Transportkosten.

3. Verkaufspreis pro Einheit bestimmen

Das ist der Preis, den ihr für euer Produkt oder eure Dienstleistung verlangt.

4. Formel anwenden

Setzt die Werte in die Formel ein:
Break-even-Punkt (in Einheiten)=FixkostenVerkaufspreis pro Einheit−variable Kosten pro Einheit\text{Break-even-Punkt (in Einheiten)} = \frac{\text{Fixkosten}}{\text{Verkaufspreis pro Einheit} – \text{variable Kosten pro Einheit}}


Beispiel: Break-even-Punkt berechnen

Ihr plant, 50.000 € in neue Maschinen zu investieren, um ein Produkt herzustellen.

  • Fixkosten: 10.000 € pro Jahr (z. B. Wartung, Abschreibung).
  • Variable Kosten: 20 € pro Einheit (Material, Energie).
  • Verkaufspreis: 50 € pro Einheit.

Berechnung:
Break-even-Punkt=10.00050−20=333,3\text{Break-even-Punkt} = \frac{10.000}{50 – 20} = 333{,}3

Das bedeutet: Ihr müsst 334 Einheiten verkaufen, um eure Fixkosten zu decken und keinen Verlust zu machen.


Was beeinflusst den Break-even-Punkt?

  1. Höhe der Fixkosten: Je höher die Fixkosten, desto mehr Einheiten müsst ihr verkaufen.
  2. Variable Kosten: Niedrigere variable Kosten senken den Break-even-Punkt.
  3. Verkaufspreis: Ein höherer Verkaufspreis bringt euch schneller in die Gewinnzone.

Wie nutzt ihr den Break-even-Punkt in der Praxis?

  1. Preiskalkulation: Überlegt, ob euer aktueller Verkaufspreis ausreicht, um die Kosten zu decken.
  2. Vertrieb und Marketing: Setzt klare Verkaufsziele, um den Break-even-Punkt schnell zu erreichen.
  3. Kostenmanagement: Prüft, ob ihr Fix- oder variable Kosten senken könnt, um den Break-even-Punkt schneller zu erreichen.
  4. Investitionsbewertung: Bevor ihr einen Kredit aufnehmt, prüft, ob der Break-even-Punkt realistisch erreichbar ist.

Tipps, um den Break-even-Punkt zu optimieren

  1. Kosten senken:
  • Verhandelt bessere Konditionen mit Lieferanten.
  • Prüft alternative Produktionsmethoden.
  1. Effizienz steigern:
  • Nutzt Technologie, um Prozesse zu optimieren.
  • Reduziert Ausschuss oder Produktionsverluste.
  1. Verkaufspreis anpassen:
  • Prüft, ob eure Kunden bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen.
  1. Zusätzliche Einnahmequellen schaffen:
  • Ergänzt euer Produktportfolio, um zusätzliche Umsätze zu generieren.

Kurzes Fazit

Der Break-even-Punkt ist ein unverzichtbares Werkzeug, um Investitionen zu bewerten und Risiken zu minimieren. Indem ihr genau wisst, wann eure Kosten gedeckt sind, könnt ihr eure Ziele realistisch setzen und eure Investition erfolgreich steuern.

Habt ihr euren Break-even-Punkt schon mal berechnet? Oder möchtet ihr wissen, wie er auf euer Projekt angewendet werden kann? Schreibt mir in die Kommentare – ich freue mich auf eure Fragen und Erfahrungen!

Bis bald, Euer Oleg

 

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