Hallo, ein Investitionskredit ist kein fertiges Produkt von der Stange – sondern oft Verhandlungssache!
Zinssatz, Tilgung, Sicherheiten, Laufzeit, Sondertilgungen – all das kann (und sollte!) verhandelt werden.
Wer vorbereitet in das Kreditgespräch geht, hat deutlich bessere Chancen auf günstige Konditionen und flexible Vertragsbestandteile.
In diesem Artikel zeige ich euch:
✅ Wie ihr euch optimal auf das Kreditgespräch vorbereitet,
✅ Welche Punkte ihr unbedingt verhandeln solltet,
✅ Welche Taktiken und Unterlagen euch bei der Bank echten Verhandlungsvorteil bringen.
1. Vorbereitung ist die halbe Miete – so überzeugt ihr die Bank
📌 Bevor ihr zur Bank geht, müsst ihr euch klar sein über:
- Was genau wollt ihr finanzieren? (Investition, Betrag, Zeitrahmen)
- Was ist euer Ziel? (Erweiterung, Effizienz, neue Märkte, Wachstum)
- Wie finanziert ihr den Eigenanteil?
- Wie wird die Investition eure Einnahmen verbessern?
🔹 Diese Unterlagen solltet ihr parat haben:
✅ Aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
✅ Jahresabschlüsse (mind. 2–3 Jahre, falls vorhanden)
✅ Businessplan oder Investitionskonzept
✅ Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau
✅ Aktuelle Schufa oder Selbstauskunft (bei Einzelunternehmen)
✅ Übersicht vorhandener Kredite / Verpflichtungen
💡 Tipp: Je klarer euer Konzept, desto glaubwürdiger wirkt ihr – und desto eher lässt sich die Bank auf Verhandlungen ein.
2. Was lässt sich bei einem Investitionskredit verhandeln?
Viele denken: „Zinssatz – und das war’s.“
Falsch. Es gibt mindestens sechs wichtige Punkte, bei denen ihr mitreden könnt:
✅ 1. Der Zinssatz
- Fragt konkret: „Was ist das bestmögliche Angebot für diese Laufzeit und Bonität?“
- Nutzt Vergleichsangebote anderer Banken als Argument
- Achtet auf den effektiven Jahreszins – nicht nur den Nominalzins!
✅ 2. Sondertilgungen & Tilgungspausen
- Wichtig, wenn ihr schwankende Einnahmen habt
- Fragt nach kostenlosen Sondertilgungsoptionen (z. B. 10 % pro Jahr)
- Prüft, ob Tilgungspausen zu Beginn möglich sind
✅ 3. Laufzeit & Ratenhöhe
- Kürzere Laufzeit = schneller abbezahlt, aber höhere Raten
- Längere Laufzeit = geringere monatliche Belastung, aber höhere Zinskosten
- Verhandelt so, dass es zu eurer Liquiditätssituation passt
✅ 4. Sicherheiten
- Oft verlangt die Bank Grundschuld, Maschinen oder persönliche Bürgschaften
- Wenn möglich: andere Sicherheiten vorschlagen (z. B. Bürgschaftsbank)
- Klare Begrenzung der Haftung vereinbaren
✅ 5. Auszahlungstermin & Abruf
- Teilweise braucht ihr das Geld nicht sofort komplett, sondern etappenweise
- Dann: „abrufbereiter Kreditrahmen“ verhandeln (spart Zinsen)
✅ 6. Gebühren & Nebenkosten
- Manche Banken verlangen Bearbeitungsgebühren
- Fragt: „Gibt es Spielraum bei den Nebenkosten?“
💡 Tipp: Eine gute Verhandlung umfasst mehr als nur den Zinssatz – schaut immer auf das Gesamtpaket!
3. Taktiken für ein erfolgreiches Bankgespräch
✅ 1. Bereitet eure Argumente wie bei einem Verkaufsgespräch vor
→ Ihr „verkauft“ der Bank euer Vorhaben – und euch als verlässlichen Kreditnehmer
✅ 2. Holt euch Vergleichsangebote ein
→ Online-Plattformen, andere Banken, Förderinstitute – alles verhandlungsrelevant
✅ 3. Fragt höflich, aber konkret
→ „Ist da noch Luft nach unten beim Zinssatz?“ klingt besser als „Das ist mir zu teuer.“
✅ 4. Verhandelt auf Augenhöhe
→ Eine gute Bank will euch als Kunden – ihr seid nicht der Bittsteller
✅ 5. Lasst euch Zeit mit der Entscheidung
→ Schlaft drüber. Rückt nicht alles sofort raus. Signalisiert Verhandlungsspielraum.
💡 Tipp: Wenn ihr euch unsicher fühlt – nehmt jemanden mit (Steuerberater, Förderberater, Geschäftspartner).
4. Extra-Tipp: Förderkredite nicht vergessen
📌 Die KfW und Landesförderbanken bieten meist keine Zinsspielräume – aber:
→ Ihr könnt trotzdem verhandeln, z. B. mit eurer Hausbank über:
- Kombinierte Finanzierung (Förderkredit + Bankdarlehen)
- Abtretung von Sicherheiten
- Bearbeitungsgebühren
- Beratungszuschüsse zur Vorbereitung
💡 Tipp: Fördermittel erhöhen eure Chancen auf gute Konditionen und verbessern eure Bonität gegenüber der Bank.
5. Häufige Fehler – und wie ihr sie vermeidet
🚫 1. Unvorbereitet ins Gespräch gehen
→ Keine Zahlen, keine Unterlagen = keine Chance
🚫 2. Nur auf den Zinssatz starren
→ Sondertilgungen, Gebühren & Sicherheiten sind genauso wichtig
🚫 3. Keine Alternativen prüfen
→ Wer nur bei einer Bank anfragt, verschenkt Verhandlungsmacht
🚫 4. Eigene Schwächen verschweigen
→ Banken merken das – besser ehrlich sein und Lösungen zeigen
🚫 5. Zu früh unterschreiben
→ Lasst euch immer ein schriftliches Angebot geben und prüft in Ruhe
6. Fazit: Wer gut verhandelt, spart bares Geld
📌 Der Unterschied zwischen einem „OK-Kredit“ und einem richtig guten Kredit liegt oft in der Verhandlung.
✅ Das nehmt ihr mit:
✔ Geht vorbereitet und selbstbewusst ins Gespräch
✔ Verhandelt nicht nur Zinsen, sondern das Gesamtpaket
✔ Holt Vergleichsangebote ein
✔ Nutzt Förderprogramme als Hebel
✔ Lasst euch nicht unter Druck setzen – sondern trefft durchdachte Entscheidungen
💡 Tipp: Die meisten Unternehmer lassen beim Investitionskredit Geld liegen – nur weil sie sich nicht trauen zu verhandeln. Seid besser!
💬 Habt ihr schon mal mit eurer Bank verhandelt? Wie lief das ab? Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen? Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Fragen!